Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt im April 2024

Arbeitsmarkt im April 2024 – Frühjahrsbelebung bleibt schwach

In den letzten Quartalen war die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland schwach. Die Anzeichen mehren sich aber, dass die Konjunktur sich langsam aufhellen könnte. Zwar ist die Investitionstätigkeit weiter gedämpft, der Konsum und die Auslandsnachfrage sind noch zurückhaltend; die Industrieproduktion steigt jedoch zum zweiten Mal in Folge und auch das Geschäftsklima verbessert sich weiter. Der Arbeitsmarkt ist angesichts der Wirtschaftsflaute weiter vergleichsweise robust. Die aktuelle Entwicklung weist aber sichtbare Spuren der wirtschaftlichen Schwäche auf: Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im April saisonbereinigt erneut gestiegen. Die gemeldete Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ist weiter rückläufig. Das Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, für die Angaben bis Februar vorliegen, hält zwar an, ist aber nur noch vergleichsweise schwach. Die Inanspruchnahme konjunkturell bedingter Kurzarbeit bewegt sich trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage auf einem moderaten Niveau, hat im Februar aber erneut etwas zugenommen.

SOZIALE SICHERUNG BEI ARBEITSLOSIGKEIT
Im April 2024 gab es nach vorläufiger Hochrechnung der Statistik der Bundesagentur für Arbeit in der Summe 4.802.000 erwerbsfähige Menschen, die Lohnersatzleistungen nach dem SGB III (Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit) oder Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts für Arbeitsuchende nach dem SGB II (Bürgergeld für erwerbsfähige Leistungsberechtigte) erhalten haben. Unterteilt nach Rechtskreisen, waren im April 2024 rund 863.000 Menschen arbeitslosengeldberechtigt, während 4.009.000 Menschen Ansprüche auf Grundsicherung für Arbeitsuchende hatten. Binnen eines Jahres ist die Zahl der Leistungsberechtigten von Arbeitslosengeld um 84.000 gestiegen. In der Grundsicherung für Arbeitsuchende wurden seit April des letzten Jahres 71.000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte mehr gezählt.

AUSBILDUNGSMARKT
Im Beratungsjahr 2023/24 sind von Oktober 2023 bis April 2024 weniger Ausbildungsstellen gemeldet worden als im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahl hat dagegen etwas zugenommen. Wie in den Vorjahren sind insgesamt deutlich mehr betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet als Bewerberinnen und Bewerber. Der Anteil der Bewerberinnen und Bewerber, die bislang eine Ausbildung gefunden haben, ist niedriger als im Vorjahr. Während der Anteil der noch unbesetzten Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, ist derjenige der Bewerberinnen und Bewerber, die noch keine Ausbildungsstelle oder Alternative gefunden haben, gleichgeblieben. Im April ist der Ausbildungsmarkt allerdings noch stark in Bewegung. Deshalb erlauben die aktuellen Daten nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung.

EINSATZ DER ARBEITSMARKTPOLITISCHEN INSTRUMENTE
Im April 2024 haben nach vorläufigen Daten 709.000 Personen an einer vom Bund oder der Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilgenommen. Das waren etwas etwa so viele wie im Vorjahresmonat. Die Förderung durch Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik (bezogen auf die Summe der aktivierbaren Personen) lag im April 2024 mit 17,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (-0,8 Prozentpunkte). Im April 2024 wurden 397.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung gefördert, 313.000 Personen haben an Maßnahmen teilgenommen, die aus Mitteln der Grundsicherung für Arbeitsuchende finanziert wurden.


Quelle: Monatsbericht April 2024 - Bundesagentur für Arbeit